Interclean 2020: Amsterdam Innovation Award
Patentierter flexibler Standbeutel der Tana-Chemie für den Amsterdam Innovation Award nominiert
Die tana-Chemie GmbH – eine Gesellschaft der Professional Sparte der Werner & Mertz Gruppe – hat Chancen auf einen Amsterdam Innovation Award in der Kategorie „Equipment, Detergents, Washroom“. Eingereicht wurde der weltweit erste 100% recycelbare Standbodenbeutel aus Monomaterial mit abnehmbarer Banderole – eine Innovation ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Präsentiert wird dieses Konzept auf der diesjährigen Interclean in Amsterdam, die vom 12.-15. Mai stattfindet.
Reduce + reuse + recycle
Der patentierte 100% recycelbare Standbodenbeutel aus Monomaterial (Polyethylen) ist die erste Verpackung, die vollständig auf die drei „R“ einzahlt: Reduce (reduzieren), Reuse (wiederverwenden) und Recycle (recyceln). Die patentierte Innovation: Der unbedruckter Beutel inklusive Ausgießer (85% der Gesamtverpackung) kann hochwertig recycelt werden. Doch auch die die abnehmbare bedruckte Banderole (15% der Gesamtverpackung) ist voll recycelbar, da sie frei von Klebstoffen und Haftvermittlern ist, und so in neue Anwendungen zurückfließen kann (Recycle). Im Vergleich zur festen Originalflasche spart der flexible Beutel bis zu 76% an Verpackungsmaterial ein (Reduce). Dank der Nachfüllpackungen können die Originalflaschen von tana-Chemie mit Verpackungen aus 100% HDPE-Recyclat immer wieder aufgefüllt werden (Reuse). Der flexible Standbodenbeutel ist sehr benutzerfreundlich, mit einem auslaufsicheren Ausgießer und einem praktischen Griff. Er ist leicht und ermöglicht ein sicheres und einfaches Nachfüllen. Nach dem Gebrauch kann der leere Beutel einfach in die Hausmüllsammlung entsorgt werden. Der Beutel erscheint mit zwei Bestsellern von green care PROFESSIONAL, der ökologischen Marke von tana-Chemie für die Gebäudereinigung: SANET zitrotan und TANET SR15. Die beiden CLP-freien Formulierungen sind zu 100% biologisch abbaubar und tragen das EU-Ecolabel sowie das Cradle to Cradle®-Zertifikat in Gold. Das Produktangebot wird in Kürze erweitert. Der Beutel hat aufgrund seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten einen enormen Einfluss auf die gesamte Industrie, weit über den Reinigungssektor hinaus. Alle in dem Konzept verwendeten Materialien sind auf die Kreislaufwirtschaft abgestimmt. Gemäß des Credos von tana-Chemie „Die richtigen Dinge richtig tun“ stellt das gesamte Konzept, der Beutel und die Öko-Rezepturen die perfekte Symbiose von Öko-Effizienz und Öko-Effektivität dar.
Beutelkonzept revolutioniert die Recyclingbranche
Der Monomaterialbeutel wurde von Werner & Mertz und dem globalen Verpackungsunternehmen Mondi im Rahmen eines vierjährigen Projekts nach den Cradle-to-Cradle®-Prinzipien entwickelt. Technisches Konzept und Design des Beutels entstanden im sogenannten „Reverse Engineering“, dem Konstruieren vom Ende des Produktzyklus her, um eine Verpackung zu schaffen, die für jede Phase des Recyclingprozesses geeignet ist. Dabei wurden alle Stakeholder der Wertschöpfungskette involviert. So konnte eine Verpackung geschaffen werden, die perfekt auf Recyclingprozess und Kreislaufwirtschaft abgestimmt ist. Die Entwicklung des Standbodenbeutels hatte dabei sogar Einfluss auf die Konzeption der Sortieranlagen. Denn für sogenannte Folienstücke kleiner als die Größe A4 gab es bisher keine Sortier- und Verwertungsmöglichkeit, die Folien wurden stattdessen einer thermischen Verwertung zugeführt. „Dabei macht der Folienanteil im Gelben Sack ca. 40 % aus und birgt damit enormes Potenzial, das bisher nicht genutzt wird! Im Sinne des „Design for Recycling“ war es uns deshalb wichtig, nicht nur einen theoretisch vollständig recycelbaren Standbodenbeutel zu entwickeln, sondern auch tatsächlich die praktische Umsetzung des Recyclings garantieren zu können“, sagt Immo Sander, Leiter der Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz. Deshalb wurde während der mehrjährigen Entwicklungsarbeit immer wieder Rücksprache mit Herstellern von Sortieranlagen und -aggregaten gehalten, um eine separate Sortierung und Wiederaufbereitung zu garantieren. Die vollständige Recyclingfähigkeit des Beutels wurde von den unabhängigen Instituten cyclos-HTP und Interseroh ausgewiesen. Interseroh bescheinigte dem Standbodenbeutel eine „sehr gute Recyclingfähigkeit, die nicht weiter optimiert werden kann“.
Für Weiterentwicklung braucht es Mitstreiter
Die ersten Monomaterial-Nachfüllbeutel sind nicht nur in der Professional-Sparte von Werner & Mertz im Einsatz, sondern auch im Consumer Bereich: Produkte der Marke Frosch sind bereits seit November 2019 im Handel erhältlich. Und Werner & Mertz ruht sich nicht auf dem Erfolg aus, sondern plant schon weiter: Zukünftig sollen die flexiblen Kunststoffverpackungen nicht nur vollständig recycelbar sein, sondern im nächsten Schritt auch selbst aus recycelten Materialien bestehen. Doch erst wenn ausreichende Mengen an Verpackungen in die Wiederverwertung gehen, die den Design for Recycling Richtlinien entsprechen, kann diese Verpackungslösung mit Recyclat gefertigt werden und so aktiv den Einsatz von Neuware einsparen. „In dieser Henne-Ei-Situation legen wir mit dem Beutel einen Grundstein und hoffen auf Nachahmer – denn im Hinblick auf den Klimawandel ist eine deutliche Erhöhung der Recyclingquoten alternativlos“, so Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider.